U-Boot-Tanker 1941-1945
Unterwasser-Versorger für die Wolfsrudel im Atlantik
Übersetzer: Carsten Wenke.
Während des Zweiten Weltkrieges war Deutschland das einzige Land, dass tauchfähige U-Boot-Tanker entwickelt und eingesetzt hat. Dieser Umstand wurde durch die Notwendigkeit hervorgerufen, U-Boote in entfernten Einsatzgebieten zu versorgen. Diese konnten in der Regel nur nach Durchquerung feindlich kontrollierter Seegebiete erreicht werden. Herkömmliche Überwassertanker konnten zu leicht von alliierten Flugzeugen und Suchgruppen der Marine geortet werden. Die U-Tanker konnten jedoch unentdeckt ihre Versorgungsgebiete erreichen, da sie sich einer Entdeckung durch Tauchen entziehen konnten.
Die Unterseeboot-Tanker, auch >>Milchkühe<< genannt, ermöglichten den Front-U-Booten, ihre Einsatzzeit in den jeweiligen Kampfgebieten zu verdoppeln, teilweise auch zu verdreifachen. Deshalb sahen sowohl die Deutschen als auch die Alliierten die >>Milchkühe<< als die wichtigsten Einheiten der U-Boot-Flotte an. Die alliierten Streitkräfte hatten ausdrückliche Befehle, die Tanker immer zuerst anzugreifen, wenn sie mehrere U-Boote als Ziele zur Auswahl hatten.
Das Zusammentreffen eines Tanker mit anderen U-Booten wurde mit Hilfe von verschlüsselten Funksprüchen vereinbart. 1941, und dann wieder von 1943 an wurde der deutsche Funkschlüssel von den Alliierten geknackt. In der ersten Zeit ihrer Einsätze (1942) konnten die deutschen Milchkühe die Aufgaben, für die sie vorgesehen waren, fast wie unter Friedensbedingungen durchführen. Sie versorgten in schneller Folge bis zu zwei Dutzend U-Boote mit Treibstoff und Proviant und liefen danach direkt zu ihren Stützpunkten zurück, um neuen Brennstoff und Versorgungsgüter zu holen. Später verschlechterten sich die Bedingungen so weit, dass, die noch einsatzfähigen >>Milchkühe<< ab 1944 nur noch wirklich notwendige Einzelversorgungen durchführten, wobei sie von speziellen >>Flak<< U-Booten beschützt wurden. Während dieser Zeit starben Besatzungsmitglieder der U-Tanker auch an Herzanfällen und anderen Krankheiten, die auf Überlastung zurückzuführen waren.
Der zunehmende Einfluss, den der alliierte Einbruch in das deutsche Verschlüsselungssystem hatte, wird im Rahmen dieses Buches deutlich gemacht. Es ist eine Geschichte über Mut, Anspannung und Schrecken. Die U-Tanker mussten mitten im Ozean gestoppt liegen, mit geöffneten Luken, durch Treibstoffschläuchen mit dem zu versorgenden U-Boot fest verbunden, die Geschütze besetzt und immer in der Erwartung eines plötzlichen Luftangriffs, dem sie nicht durch schnelles Tauchen entkommen konnten.
Diese Schilderung findet vor dem Hintergrund des sich wandelnden Schicksals der deutschen U-Boot-Waffe in der Atlantikschlacht statt. Gegen Ende des Krieges waren praktisch alle U-Tanker versenkt worden.
Return to top. Return to Main Page.